Dies ist das vollständige fünftägige Trainings-Programm, das im Rahmen des Projekts „Europe in Perspective“ entwickelt wurde. Mehr Informationen zum Hintergrund und zur Entwicklung des Trainings-Programms finden sie hier: Konzept
Die Teilnehmer*innen treffen am Veranstaltungsort ein. Es werden Kaffee, Tee und Mineralwasser angeboten. Einfache Namensschilder werden verteilt.
Die*der örtliche Veranstalter*in begrüßt die Teilnehmer*innen; alle teilnehmenden Partner*innen und Moderator*innen stellen sich vor. Die*der Trainer*in gibt einen allgemeinen Überblick über die bevorstehende Woche. Dabei sollte sie oder er vor allem hervorheben, dass diese Woche für die Teilnehmer*innen eine Gelegenheit darstellt, über ihre eigene berufliche Praxis nachzudenken und weiter an ihr zu arbeiten. Das Training wurde so konzipiert, dass es einen Raum bietet, in dem die Stimmen aller Teilnehmer*innen gehört werden sollen, der Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch von Ideen und Erfahrungen bietet und in dem – mit Hilfe von Tipps und Fragestellungen – ausgelotet werden soll, wie sich Diversität und Interkulturalität in die eigene Arbeitspraxis einbinden lassen. Voneinander zu lernen und das eigene Verständnis und die eigenen Erfahrungen auszutauschen sind zentrale Aspekte dieser Lernerfahrung.
Es werden allgemeine organisatorische Hinweise gegeben und Fragen dazu beantwortet.
»Die Kernbotschaft an dieser Stelle lautet, dass wir die Teilnehmer*innen auf eine Reise mitnehmen, auf der sie mehr Wissen, Sensibilität und Verständnis sowohl über sich selbst als auch über die*den ‚Anderen‘ erlangen. Dies soll nicht durch Unterricht oder Vorträge erreicht werden, sondern durch Erfahrungen, die zum Nachdenken anregen, neue Einsichten bieten, zum Dialog führen, Irritationen oder vielleicht sogar Widerstand hervorrufen. Diese Reise führt möglicherweise zu ganz anderen Erfahrungen, als sie von den Teilnehmer*innen bei der Anmeldung erwartet wurden - darum ist es wichtig, dies gleich am Anfang der Veranstaltung deutlich zu machen.«
Diese Aktivität wurde so gestaltet, dass die Teilnehmer*innen dabei unterstützt werden, sich die Namen der jeweils anderen Teilnehmer*innen zu merken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie soll für eine lockere Atmosphäre sorgen. Es erleichtert die Zuordnung von Namen und Gesichtern und hilft, die Vorstellung der einzelnen Teilnehmer*innen auf eine Art zu ermöglichen, die Spaß macht.
Musik und ein Abspielgerät. Karten mit dem ersten Buchstaben des Vornamens der Teilnehmer*innen. Es sollte eine Karte für alle geben, deren Vornamen mit demselben Buchstaben beginnen und die so eine Gruppe bilden. Einige Karten werden nur den Anfangsbuchstaben einer*s Teilnehmers*in tragen, da kein anderer Name mit diesem Buchstaben beginnt.
Ein offener Raum, in dem sich die Teilnehmer*innen frei bewegen können.
Die*der Trainer*in spielt die Musik ab. Die Teilnehmer*innen bewegen sich und tanzen zu der Musik frei durch den gesamten Raum. Wenn die Musik zu Ende ist, bleibt jede*r Teilnehmer*in stehen und die*der Trainer*in ruft einen Buchstaben von einer der vorbereiteten Karten auf. Alle Personen, deren Vornamen mit dem aufgerufenen Buchstaben beginnen, bilden eine Gruppe. Jede*r sagt ihren*seinen Namen, Herkunftsland und Einrichtung, von der sie*er kommt. Wenn die Musik wieder einsetzt, bewegen sich die Teilnehmer*innen erneut frei durch den Raum, bis die Musik wieder endet, alle stehen bleiben und der nächste Buchstabe aufgerufen wird. Das Spiel ist zu Ende, wenn die Anfangsbuchstaben aller Teilnehmer*innen aufgerufen worden sind.
»Das ist ein schöner Einstieg, der die Teilnehmer*innen zusammenbringt. Und außerdem werden einige Leute durch Bewegung und Tanzen zur Musik aus der Reserve gelockt.«
„Eisbrecher“, erste Einblicke in die Begrifflichkeit des Stereotyps, um Mechanismen aufzuzeigen, die zu ihrer Entstehung führen.
So viele Karteikarten in DIN A6 oder A5-Format wie Teilnehmer*innen. Filzstifte
Stühle im Kreis aufgestellt. Jeweils ein Stuhl für jede*n Teilnehmer*in und die*den Trainer*in.
Jede*r Teilnehmer*in erhält eine Karte und einen Stift. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, den Namen des Landes, aus dem sie kommen, auf die Karte zu schreiben und sie in der Mitte des Raums auf den Boden zu legen (mit dem Ländernamen nach oben). Dann nimmt sich jede*r Teilnehmer*in eine Karte, auf der nicht der Name des eigenen Landes steht. Auf der freien Rückseite dieser Karte sollen die Teilnehmer*innen fünf Aussagen aufschreiben, von denen sie denken, wissen oder meinen, dass diese auf die Menschen in dem betreffenden Land zutreffen. Dann werden die Karten eingesammelt, und jede Ländergruppe erhält die Karten, auf denen ihr jeweiliges Land beschrieben ist. Sie haben einige Minuten Zeit, über die Aussagen nachzudenken. Im Anschluss sollen sie die Aussagen vorlesen und kommentieren. Jede*r Teilnehmer*in soll die Möglichkeit haben, sich dazu zu äußern.
Sie sollten dabei darüber nachdenken, ob die Aussagen ihres Erachtens passen und/oder richtig sind, wie reflektiert sie über die wichtigsten Charakteristika denken, die über die Menschen in ihrem Land genannt wurden, was ihres Erachtens ausgelassen wurde und was sie noch gern hinzufügen würden. Sie sollten auch beschreiben, wie es ihnen mit den Beschreibungen ihres Landes geht.
Bei der Reflexion am Ende der Aktivität sollte die*der Trainer*in versuchen, die Komplexität von Stereotypen herauszustellen. Viele sind weitgehend zutreffend, einige sind schmeichelhaft (Teilnehmer*innen neigen dazu, am ersten Abend nett übereinander zu reden!). Viele Menschen glauben, sie würden Stereotypen bestätigen. Die Übung wird häufig auch einen Eindruck davon vermitteln, wie wenig wir über Menschen in anderen europäischen Ländern wissen.
Die Moderator*innen sollten sich darüber im Klaren sein, dass manche Personen empört reagieren, wenn sie bestimmte Dinge über ihr Land hören – dies stellt allerdings auch eine Möglichkeit dar zu erkunden, wie wir zu dem Wissen gekommen sind, das wir vortragen.
»Diese Übung ist sehr vielschichtig und gerade deshalb ist sie so interessant. Was weißt du über die*den Anderen, welche Stereotypen oder gar Vorurteile hegst du? Wie sieht es mit den Vorstellungen der anderen Personen von deinem Land aus? Was ist wahr davon, was nur zur Hälfte oder was ist überhaupt nicht wahr? Oder was ist schwer für sich selbst zu akzeptieren oder gar zu sehen? Wie fühlt es sich an, etwas Negatives über ein anderes Land zu schreiben? Wie fühlst du dich, wenn du negative Dinge über dein eigenes Land hörst? Bist du verärgert, nimmst du eine Abwehrhaltung dazu ein?«
Ziel:
Körperliches und mentales Aufwärmen und gegenseitiges Kennenlernen. Sicherstellen, dass alle Teilnehmer*innen im Raum anwesend und gedanklich, emotional, sozial und körperlich bei der Sache sind.
Keines
Großer, offener Raum, in dem alle Tische und Stühle zur Seite geräumt wurden. Viel Platz für die Teilnehmer*innen, um sich zu bewegen.
Die*der Trainer*in bittet alle Teilnehmer*innen, sich durch den Raum zu bewegen. Die Teilnehmer*innen sollten den Augenkontakt mit den anderen suchen, während sie sich durch den Raum bewegen, und sich gegenseitig durch Zunicken und Anlächeln Aufmerksamkeit schenken.
Die*der Trainer*in teilt den Teilnehmer*innen mit, dass sie auf ihren*seinen Zuruf „Stop“ innehalten und beim Zuruf „Go“ sich wieder durch den Raum bewegen sollen. Dies wird mehrmals hintereinander geübt. Dann sagt die*der Trainer*in den Teilnehmer*innen, dass sie beim Zuruf „Berühren Sie den Boden“ innehalten, in die Hocke gehen und den Boden berühren und beim Zuruf „Strecken Sie sich in den Himmel“ anhalten und sich so weit wie möglich in die Höhe strecken sollen. Dies wird mehrmals hintereinander geübt. Danach bittet die*der Trainer*in, beim Zuruf von „Stop“ bzw. „Go“, „Berühren Sie den Boden“ bzw. „Strecken Sie sich in den Himmel“ genau das Gegenteil davon zu tun, d.h., bei der Aufforderung „Go“ stehen zu bleiben und bei der Aufforderung „Stop“ zu gehen. Dies wird mehrmals hintereinander geübt. Außerdem erklärt die*der Trainer*in, wenn sie*er sagt „Gruppe 3“, „Gruppe 4“ oder „Gruppe 5“, rasch Gruppen aus 3, 4 oder 5 Personen zu bilden und dann den anderen zuerst ihren Namen und dann etwas über sich selbst zu sagen. Es sollte 3 Durchgänge geben und Teilnehmer*innen sollten versuchen, in jedem Durchgang in eine andere Gruppe zu kommen. Sie haben für jeden Durchgang nur wenige Minuten Zeit, sodass die Übung zügig durchgeführt werden sollte. Jedes Mal, wenn die Teilnehmer*innen sich in einer Gruppe zusammenfinden, erhalten sie von der*dem Trainer*in ein bestimmtes Thema, über das gesprochen werden soll. Die drei Themen könnten Folgende sein:
Durchgang 1 – Die Sache, für die sie sich am meisten begeistern können.
Durchgang 2 – Eine Stärke, die die Teilnehmer*innen als Lehrer*innen oder Künstler*innen im Schulunterricht einbringen könnten.
Durchgang 3 – Ihre frühesten Erinnerungen.
Nach dem dritten Durchgang stellen sich alle in einem großen Kreis auf. Dann sollte sich eine*ein Teilnehmer*in nach der*dem anderen in die Mitte des Kreises stellen und lediglich ihren*seinen Namen sagen – mehr nicht! Dann teilen sich die Teilnehmer*innen mit, was sie über diese Person im Rahmen der Gruppendiskussionen erfahren haben. Nachdem ein paar Dinge über die betreffende Person gesagt worden sind, stellt sich diese wieder in den großen Kreis zurück und die nächste Person geht in die Mitte. Dies wird so lange wiederholt, bis jede*r einmal an der Reihe war.
Die*der Trainer*in sollte sicherstellen, dass die Übung in einem flotten Tempo durchgeführt wird. Bei den Gesprächen in den Kleingruppen hingegen sollte die*der Trainer*in sicherstellen, dass jede*r die Möglichkeit bekommt, etwas über sich zu sagen. Wenn alle im großen Kreis stehen, sollte die*der Trainer*in darauf achten, dass sich die Personen im Kreis daran erinnern, was ihnen erzählt wurde, was normalerweise einen gewissen Moment der Ruhe verlangt, während sich die Teilnehmer*innen an das Gesagte zu erinnern versuchen und sich daran gewöhnen zu sprechen.
Am Ende der Übung sollte die*der Trainer*in zu einer Reflexion anregen: Wie hat es sich angefühlt, in der Kreismitte zu stehen? Wie hat es sich in der Gruppe angefühlt? War es schwierig, sich am Ende daran zu erinnern, was die Teilnehmer*innen gesagt haben? Warum, wenn ja?
Die*der Trainer*in sollte in der abschließenden Reflexion hervorheben, dass die Aktivität so konzipiert ist, dass Teilnehmer*innen körperlich, sozial, emotional und gedanklich angeregt werden – was der Fall ist, wenn Teilnehmer*innen (und Schüler*innen!) körperlich, sozial, emotional und gedanklich so involviert sind, dass sie zu 100% bei der Sache sind. Dies verbessert Vertrauen und Wohlbefinden und führt zu guten Ergebnissen. Wenn sich die Teilnehmer*innen in die Kreismitte stellen und ihren Namen sagen, werden sie auch dazu ermuntert, voll dabei zu sein und sich im Workshop einzubringen. Die bloße Anwesenheit von Schüler*innen in einem Klassenzimmer bedeutet nicht automatisch, dass sie auch etwas lernen wollen. Aktivitäten wie diese bringen Menschen dazu, mit Engagement bei der Sache zu sein.
»Geben Sie den Teilnehmer*innen genügend Zeit und arbeiten Sie ohne Eile. Vergessen Sie nicht, dass es der erste Tag für die Teilnehmer*innen ist und sie jede Menge Informationen aufnehmen müssen. Lassen Sie sich aber auch nicht zu viel Zeit, da sie sonst schnell das Interesse verlieren könnten. (Gregor Ruttner, BiondekBühne, Österreich)
Vor allem im zweiten Teil der Aktivität, wenn die Teilnehmer*innen gebeten werden, das Gegenteil von dem zu machen, was sie gesagt bekommen, z.B. sich zu bewegen, wenn es "Stop" heißt, ist es wichtig, dass die*der Trainer*in die Reihenfolge der Anweisungen ständig ändert und sich nicht an eine feste Abfolge aus "Stop", "Go", "Berühren Sie den Boden " und "Strecken Sie sich in den Himmel" hält.«
»Die Übung kann für manche Teilnehmer*innen eine echte Herausforderung sein. Sie müssen ihnen als Trainer*innen ein Gefühl von Selbstsicherheit vermitteln.«
Ziel:
Teilnehmer*innen dazu bringen, sich über ihre Zielsetzungen und Wünsche im Hinblick auf das Training Gedanken zu machen und diese mit den anderen zu teilen. Dies hilft den Teilnehmer*innen, ein Gemeinschaftsgefühl für den Zweck des Trainings zu entwickeln, und erlaubt der*dem Trainer*in, die Inhalte des Trainings an den Zielen der Teilnehmer*innen auszurichten – und umgekehrt.
Vier an die Wand gehängte Flipchart-Blätter (oder ein ähnlicher Aufbau), von denen jedes an einer anderen Wand im Raum angebracht wird. Jedes Blatt wurde mit einer der vier unten genannten Fragen beschriftet. Darüber hinaus braucht man viele Post-its in verschiedenen Farben sowie Stifte für alle Teilnehmer*innen.
Ein Stuhl pro Teilnehmer. Locker im Raum verteilte, aufgestellte Tische.
Die Teilnehmer*innen werden gebeten, in fünf bis acht Minuten auf den Post-its Antworten auf folgende Fragen zu notieren:
Auf jedem Post-it sollte jeweils nur eine Antwort stehen. Die Teilnehmer*innen sollen unterschiedliche Antworten auf jede Frage formulieren. Dann sollten die Teilnehmer*innen die Post-its mit den jeweiligen Antworten auf den entsprechenden Flipchart-Blättern bzw. an den Pinnwänden anbringen.
Nachdem alle Post-its zugeordnet wurden, werden die Teilnehmer*innen in vier Gruppen eingeteilt. Jeder Gruppe wird eines der Flipchart-Blätter zugewiesen. Als Gruppe reflektieren sie das, was sie an Inhalten vorfinden und ordnen die Post-it-Kommentare nach Gruppen oder Themen, um die Kernaussagen der Teilnehmer*innen hervorzuheben.
Aus jeder Gruppe präsentiert eine Person der gesamten Gruppe die Ergebnisse. Zum Schluss reflektiert die gesamte Gruppe unter Anleitung der*des Trainerin*Trainers über sämtliche Kommentare, die abgegeben wurden.
Bei der Reflexion sollten die Teilnehmer*innen dazu ermuntert werden, die während dieser Aktivität erlebten Gefühle und was ihnen dabei Spaß gemacht hat, mit den anderen zu teilen. Stellen Sie weitere Fragen, wie beispielsweise:
Kommen Sie überein, sich im Laufe des Workshops immer mal wieder die Flipchart-Blätter anzusehen.
Die Diskussion über die Reflexion stellt eine wichtige Möglichkeit dar, sich an den Zielen der Teilnehmer*innen auszurichten und gleichzeitig sicherzustellen, dass letztere mit Ihnen auf einer Linie sind. Wenn bestimmte Wünsche seitens der Teilnehmer*innen zum Ausdruck gebracht wurden, auf die Sie nicht eingehen werden, ist jetzt der geeignete Zeitpunkt, dies zu sagen. Gleichzeitig werden aber auch viele der von den Teilnehmer*innen geäußerten Wünsche und Ideen während der Schulung thematisiert, wozu Sie schon jetzt erste Hinweise geben können, ohne allerdings bereits zu viel zu verraten. Denken Sie daran, die Blätter möglichst sichtbar bis zum Ende der Woche aufgehängt zu lassen.
Herausfinden, was Menschen tatsächlich über Europa, seine Geographie sowie Land und Leute wissen.
3-4 Rollen Kreppband, Isolierband in roter, gelber, grüner und blauer Farbe, in kurze, ca. 2 cm lange Abschnitte geschnitten.
Offener, freier Raum
Die Teilnehmer*innen erhalten Kreppband und sollen daraus auf der gesamten Bodenfläche des Raumes zusammen eine große Europakarte kleben, auf der sowohl die Umrisse Europas als auch die der einzelnen Länder zu erkennen sind.
Wenn die Karte fertiggestellt ist, sollte die*der Trainer*in zu einer Reflexion anregen, und beispielsweise folgende Fragen stellen:
Dann darf sich jede*r Teilnehmer*in von den vielen farbigen Isolierband-Abschnitten einige Abschnitte nehmen. Im Anschluss werden sie gebeten, mit den unterschiedlichen Farben eine „Europakarte der Emotionen“ zu erstellen.
Dann reflektieren die Teilnehmer*innen über das Bild von Europa, das sich ihnen bietet. Es können dabei Fragen gestellt werden, wie:
Diese Aktivität dient dem Teambuilding und die*der Trainer*in sollte im Hintergrund bleiben, solange die Teilnehmer*innen die Landkarten anfertigen. Die*der Trainer*in sollte den Teilnehmer*innen nicht dabei helfen, keine Vorschläge machen oder Korrekturen an deren Arbeiten vornehmen. Allerdings sollten Teilnehmer*innen ermutigt werden, sich über alle Punkte untereinander auszutauschen. Bei dieser Aktivität müssten die tiefer gehenden Unterhaltungen zwischen den Teilnehmer*innen beginnen.
»Haben Sie die Kennzeichnung Ihres eigenen Landes unter emotionalen Gesichtspunkten vorgenommen? Bei einigen Trainings war zu beobachten, dass Teilnehmer*innen ihr eigenes Land überhaupt nicht gekennzeichnet haben.
Während der Reflexion sollte die*der Trainer*in die Teilnehmer*innen fragen, ob sie ihr Land markiert haben oder nicht. Warum, wenn ja? Warum, wenn nicht? Wenn nicht, sollte gefragt werden, ob sie das jetzt noch nachholen möchten.«
»Wenn es irgendwie möglich ist, sollten Sie die Karte bis zum nächsten Tag auf dem Boden lassen. Sie erinnert die Teilnehmer*innen an die europäische Dimension des Trainings.«
»Als Trainerin möchte ich die Bedeutung der „emotionalen“ Reaktion hervorheben, die wir die Teilnehmer*innen gebeten haben hervorzuheben. Sinnvolle Fragen für die Diskussion könnten sein: Wie unterscheidet sich dies von den Informationen, die Sie über das Land haben? Wodurch wird beeinflusst, welche Gefühle Sie mit einem Land verbinden? Geht es Ihnen gut mit den Gefühlen, die ein bestimmtes Land bei Ihnen hervorruft oder lehnen Sie dieses Gefühl eher ab? Wie würden Sie die Art, wie ein Land auf Sie wirkt, ändern? «
Fokus und Konzentration, Arbeit in Zweiergruppen, diszipliniertes und dauerhaftes Arbeiten, Testen der Hemmungskontrolle (eine der „exekutiven Gehirnfunktionen“).
Keines
Offener Raum, in dem Stühle und Tische beiseite geräumt wurden
Die Teilnehmer*innen arbeiten in Zweiergruppen, sie stehen auf und sehen sich an.
Person A sagt die Zahl 1
Person B sagt 2
Person A sagt 3
Person B sagt 1, usw.
Sie wiederholen dies immer wieder, bis sie die Aufgabe flüssig ausführen können.
Dann wird die Zahl 2 durch ein Schnippen der Finger ersetzt, d.h.:
Person A sagt 1
Person B schnippt mit den Fingern
Person A sagt 3
Person B sagt 1, usw. usf.
Dies wird immer wieder wiederholt.
Dann ersetzten Sie die 3 durch ein Stampfen mit dem Fuß auf den Boden:
Person A sagt 1
Person B schnippt mit den Fingern
Person A stampft mit dem Fuß auf den Boden
Person B sagt 1, usw. usf.
Dies wird immer wieder wiederholt.
Schließlich ersetzen sie die Zahl 1 durch ein Ausbreiten der Arme, bei dem sie „Woo“ rufen.
Person A breitet ihre Arme aus und ruft laut „Woo“
Person B schnippt mit den Fingern
Person A stampft mit dem Fuß auf den Boden
Person B breitet ihre Arme aus und ruft laut „Woo“ usw.
Dies wird immer wieder wiederholt.
In der Reflexion zu dieser Übung sollen sich die Teilnehmer*innen folgende Gedanken machen:
Zusätzliche Details zu den „exekutiven Gehirnfunktionen“: Die Übung ist deshalb schwierig, weil man sich selbst im Tun beschränken muss. Dies erfordert eine Hemmungskontrolle, die eine der drei Hauptarten exekutiver Gehirnfunktionen darstellt; das Arbeitsgedächtnis und die Flexibilität des Verstandes stellen die anderen beiden dar. Exekutive Funktionen unterstützen das Lernvermögen.
Weitere Informationen dazu werden in einer Präsentation nach der Übung gegeben.
»Das hat mir sehr gut gefallen! Wir treffen uns, haben alle eine akademische Ausbildung und tun uns doch extrem schwer, unsere Bewegungen zu koordinieren. Manches ist nicht so offensichtlich oder einfach wie es auf den ersten Blick erscheint.«
Die Präsentation gibt einen kurzen Einblick in exekutive Gehirnfunktionen.
Ziel:
Das Verhältnis zwischen Kultur und Identität erstmals erkunden
Zeitschriften und Zeitungen mit Bildern (am besten in verschiedenen Sprachen; bitten Sie die Teilnehmer*innen, jeweils ein Exemplar in das Training mitzubringen), große Blätter, bunte Stifte, Klebeband, Klebstoff, Scheren
Tische mit Platz für jeweils 4-5 Stühle, Materialien auf den Tischen
Die*der Trainer*in teilt die Teilnehmer*innen in Gruppen mit etwa vier Personen ein. Wenn die Gruppen einen Tisch ausgesucht und sich gesetzt haben, bittet sie*er die Teilnehmer*innen, die Augen zu schließen. Die*der Moderator*in bittet die Teilnehmer*innen, an Europa zu denken – welche Klänge fallen ihnen ein? Welches Gefühl ruft Europa bei ihnen hervor? Welche Bilder kommen ihnen in den Sinn? Die*der Trainer*in bittet sie, ihre Augen wieder zu öffnen und sich die verfügbaren Zeitschriften und Zeitungen anzusehen, um Bilder auszusuchen und auszuschneiden, die sie an Europa denken lassen.
Dann sollten sie in ihrer Gruppe die Diskussion darüber beginnen, wie sie sich eine europäische Kultur vorstellen. Was ist das? Wie sieht sie aus? Wenn ihre Ideen nach und nach Gestalt annehmen, sollten sie gemeinsam anfangen, aus den Abbildungen in den Zeitschriften und Zeitungen eine Collage zur europäischen Kultur zusammenzustellen. Insgesamt sollte die Collage die Kultur Europas, seine Bevölkerung und kulturellen Werte, kulturelle Bilder und Symbole darstellen. Es können dazu alle Bilder verwendet werden, die sie in den Zeitungen und Zeitschriften gefunden haben. Die Teilnehmer*innen können diese Bilder auf den großen Papierbögen befestigen und die Arrangements durch eigene Zeichnungen oder andere gefundene Objekte ergänzen.
Nach 45 Minuten wird jede Collage in die Höhe gehalten oder an die Wand gehängt, damit jede Gruppe ihre Collage den anderen Teilnehmer*innen zeigen und die wichtigsten Aspekte des gestalteten (Kunst-) Werks vorstellen kann. Diese Vorstellung kann wie ein geführter ‚Rundgang‘ gestaltet werden.
In der Reflexion zu dieser Übung sollten sich Teilnehmer*innen folgende Gedanken machen:
»Es war interessant zu sehen, wie wir dazu neigen, an stereotypen Bildern von bestimmten Ländern und ihren Kulturen festzuhalten. Darüber hinaus war es schwierig, in den Zeitschriften Bilder zu finden, auf denen Menschen nicht stereotyp dargestellt wurden.«
»Es ist immer wieder faszinierend, die unterschiedlichen Collagen zu betrachten - sie sind so bereichernd, farbenfroh, kreativ.«
Ziel:
Zur Vorbereitung auf die folgende Übung erfinden Sie (für sich) eine andere Identität.
Papier und Stifte für die Teilnehmer*innen, um sich Notizen zu machen
Die Teilnehmer*innen arbeiten in Zweiergruppen. Eine*ein Teilnehmer*in stellt Fragen, die*der andere beantwortet. Die*der Fragende versucht innerhalb von 10 Minuten, so viel wie möglich über die andere Person herauszufinden. Die Person, die die Fragen beantwortet, muss jedoch mit möglichst viel Fantasie eine andere Person darstellen. Es geht dabei nicht darum, die Fragen möglichst ehrlich zu beantworten, sondern sich durch die Fragen so in seiner eigenen Vorstellungskraft inspirieren zu lassen, dass man einen anderen Charakter darstellt, der komplett erfunden sein kann oder sich auf eine andere Person bezieht, die man kennt. Die fragende Person macht sich Notizen über alle Charaktereigenschaften, die ihr*ihm gesagt wurden. Nach 10 Minuten werden die Rollen getauscht. Die Person, die im ersten Teil der Aktivität befragt wurde, wird im Anschluss zu der Person, die Fragen stellt. Wie im ersten Durchgang sollen die Fragen dazu führen, einen anderen Charakter zu offenbaren. Die*der Fragende notiert sich die wichtigsten Charaktereigenschaften der*des Befragten.
Am Ende verfügt jede Person über die schriftlich notierten Charaktereigenschaften der erfundenen Person, oder, anders ausgedrückt – die befragte Person verfügt über die Notizen, die die*der Fragesteller*in anhand ihrer*seiner Antworten gemacht hat. Sagen Sie den Teilnehmer*innen, dass sie diese Notizen aufbewahren sollen, da sie sie später nochmals benötigen, ohne aber mitzuteilen, dass sie für die folgende Übung gebraucht werden.
Ziel:
Die Erkundung alternativer Identitäten, der fließenden Veränderung von Identität und der Einfluss von Identität auf Meinungen
Verschiedene Kleidungsstücke, Perücken, Hüte – kurz: eine Sammlung an Kleidungsaccessoires zum Verkleiden. Papier und Stifte.
Stühle, aufgestellt in Gruppen (kreisförmig)
Die Teilnehmer*innen werden in Gruppen von fünf oder sechs Personen aufgeteilt. Jede Gruppe stellt eine Gruppe gewählter Stadträt*innen dar, die zusammengekommen sind, um einen umstrittenen Vorschlag zu diskutieren und dafür eine Lösung finden, damit der Stadtrat eine Entscheidung treffen kann. Die Gruppen sollten eine*n Vorsitzende*n wählen und die anstehende Problematik diskutieren. Die Teilnehmer*innen sollen sich dabei vorstellen, sie seien selbst in den Stadtrat gewählt worden, und die Positionen, die sie einnehmen, entsprechen denen, die sie einnehmen würden, wären sie ein Mitglied des Stadtrats. Nach 25 Minuten stimmen sie darüber ab, ob sie dem Vorschlag zustimmen oder nicht. Sie können auch eine Alternative vorschlagen. Sie halten das Ergebnis ihrer Abstimmung fest.
Jeder Gruppe wird ein Thema zur Debatte zugewiesen:
(Die*der Trainer*in kann sich auch andere Szenarien ausdenken.)
Informieren Sie die Teilnehmer*innen, dass eine Wahl stattfand und ein neuer Stadtrat gewählt wurde. Sie stellen abermals einen Ausschuss des Stadtrats dar, der ein umstrittenes Thema debattiert. Jetzt treten Teilnehmer*innen als die Personen auf, die sie vor Beginn der Aktivität erfunden hatten. Um ihre neuen Charaktere leichter annehmen zu können, dürfen sich die Teilnehmer*innen an der Verkleidungskiste bedienen, um in neuer Aufmachung leichter in ihre Rolle zu schlüpfen. Sie sollten auch von den Notizen Gebrauch machen, die die befragende Person beim Interview gemacht hat.
Die Teilnehmer*innen gehen wieder zu ihren Gruppen zurück. Sie beginnen, indem sie sich gegenseitig mit ihrem neuen, fiktiven Charakter vorstellen und verhalten sich so, als würden sie das erste Mal nach einer Wahl zusammentreten. Dann debattieren sie erneut das gleiche Thema und stimmen am Ende wieder darüber ab.
Im Anschluss reflektieren die Teilnehmer*innen über ihre Erfahrungen.
Stellen Sie sich darauf ein, dass einige Teilnehmer*innen sich bei dem Rollenspiel recht unwohl fühlen und sie es schwierig finden werden, sich auf diese Aktivität einzulassen. Solche Personen werden Ihre Hilfestellung und Unterstützung brauchen. Versuchen Sie in der Reflexion, den Teilnehmer*innen aufzuzeigen, wie Meinungen fast immer durch Identität beeinflusst und geprägt werden. Häufig gibt es keine Ansatzpunkte, gegen bestimmte Meinungen argumentieren zu können, wenn man nicht gleichzeitig an einer veränderten Identität arbeitet. Die eigene Einstellung zu ändern, bedarf häufig einer Veränderung der eigenen Haltung, was sich als sehr schwierig oder sogar bedrohlich erweisen kann.
»Bei diesem Teil der Aktivität geht es nicht um die perfekte Performance oder die schauspielerischen Fähigkeiten der Teilnehmer*innen. Es geht vielmehr darum, sich in die Lage anderer hineinversetzen zu können, Entscheidungen von einer ganz anderen Warte aus treffen (und rechtfertigen) zu können, die von der eigenen Haltung möglicherweise deutlich abweicht. Es ist wichtig, dies den Teilnehmer*innen klar zu machen.«
Bei der Arbeit in Länderpaaren sollten Teilnehmer*innen in ihrer Muttersprache über das reflektieren, was sie an dem Tag gelernt haben. Vor allem sollten sie die Aktivität so gestalten, dass sie sie in Anlehnung an die hier vermittelten Inhalte bei der Arbeit in ihren Heimatländern einsetzen können. Dabei sollte ihnen das Ziel der Übung klar sein – die Fähigkeiten der Schüler*innen, die entwickelt werden könnten, das erworbene Wissen und der angewandte pädagogische Ansatz. Sie werden gebeten, ihre Ideen auf einem Blatt Papier zu notieren. Diese Blätter werden eingesammelt und die Teilnehmer*innen darüber informiert, dass sie ihnen am letzten Tag des Workshops zurückgegeben werden.
»Im Allgemeinen hatten Teilnehmer*innen den Eindruck, dass die Arbeit in Zweiergruppen zum Abschluss eines Tages zu den wertvollsten Bestandteilen der Veranstaltung überhaupt gehörte und eine wichtige Möglichkeit darstellte, unter sicheren Rahmenbedingungen zu reflektieren.«
Die Teilnehmer*innen erhalten jeden Abend ein Blatt für ihren Reflexionsbericht, der in drei Rubriken eingeteilt ist, nämlich: „Mir hat gefallen, dass …“; „Mir fiel auf, dass …“; „Ich möchte vorschlagen, dass …“ Sie werden gebeten, jeden Abschnitt zügig auszufüllen. Die Blätter werden vor dem Abendessen eingesammelt.
Die Trainer*innen sollten sich alle Reflexionsberichte vor der nächsten Veranstaltung am Folgetag durchlesen und gemeinsam entscheiden, welche Punkte in der Reflexionsrunde zu Beginn des nächsten Tages thematisiert werden sollten.
Ein informelles Treffen, bei dem sich Teilnehmer*innen gegenseitig ihre Arbeit zeigen. Jedes Zweierpaar, das am Workshop teilnimmt, bekommt 10 Minuten Zeit, seine Arbeit vorzustellen und Fragen zu beantworten. Darauf folgt eine informelle Diskussion. Für diese Zusammenkünfte nach dem Abendessen können Wein, Bier, Erfrischungsgetränke und Snacks besorgt werden, um dem Ganzen einen lockeren Rahmen und eine entspannte Atmosphäre zu geben.
Hinweise für Trainer*innen:
Obwohl die Teilnehmer*innen im Vorfeld der Schulung gefragt wurden, ob sie eine solche Präsentation machen wollen, entscheiden sich viele erst spontan, dabei zu sein. Berücksichtigen Sie solche Änderungen unbedingt im Wochenplan. Denken Sie daran, dass das Tagesprogramm ohnehin schon sehr intensiv ist. Achten Sie also darauf, dass sich die Teilnehmer*innen an die Zeitvorgabe von 10 Minuten halten. Diese Sitzungen sollen lediglich eine Hilfe sein, um sich die Arbeit der anderen besser vorstellen zu können. Diese Einblicke können über die Woche hinweg vertieft werden.
Ziel:
Einstimmung der Teilnehmer*innen vor Beginn der Tagesarbeit, Teambuilding und Unterstützung der Gruppe, sich auf einen Assoziations-/Mindmapping-Modus einzulassen
Zwei Pinnwände oder aufgestellte Flipcharts, die Rücken an Rücken stehen und auf denen große Papierbögen befestigt sind, auf die jeweils das gleiche Wort in der Blattmitte notiert wurde (zu Beginn verdeckt), zwei Filzstifte.
Pinnwände/Flipcharts, Rücken an Rücken gestellt, mit einem darum klar abgegrenzten Bereich
Teilen Sie die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen auf. Jede Gruppe erhält einen Filzstift. Jedes Team steht einige Meter von der Pinnwand/dem Flipchart entfernt. Das in die Mitte eines jeden Blattes geschriebene Wort ist für beide Teams dasselbe. (Wir verwenden am häufigsten das Wort „Urlaub“.) Nachdem die Regeln des Warm-Ups erklärt und verstanden wurden, decken Sie das Wort in der Mitte der Flipcharts auf. Dann versucht jedes Team, so viele Wörter wie möglich zu notieren, das sie mit dem Wort in der Mitte oder dem assoziieren, was ein anderes Teammitglied auf das Flipchart geschrieben hat. Da jedes Team nur über einen einzigen Filzstift verfügt, kann immer nur eine Person aus einem Team Wörter aufschreiben. Die Teilnehmer*innen haben nur 5 Minuten Zeit, um so viele Wörter aufzuschreiben, wie ihnen einfallen. Jede*r Teilnehmer*in sollte jedes Mal nur ein Wort aufschreiben. Somit läuft ein*e Teilnehmer*in nach der*dem anderen zum Flipchart, schreibt ein Wort auf und läuft wieder zurück zum wartenden Team, um dem nächsten Teammitglied den Stift zu übergeben. Die Teammitglieder sollten sich abwechseln, damit alle etwas beitragen können. Da die Pinnwände/Flipcharts Rücken an Rücken stehen, kann kein Team sehen, was das andere Team aufschreibt.
Nach fünf Minuten wird der Durchgang beendet und die Pinnwände werden so aufgestellt, dass beide Teams sehen können, was auf beiden Pinnwänden/Flipcharts steht. Dann wird die Anzahl der Wörter auf jedem Blatt gezählt. Wortdopplungen werden nur einmal gezählt. Das Team mit den meisten notierten Wörtern hat gewonnen.
Ziel:
Stärkung und Vertiefung des am Vortag Erlernten, Beantwortung von Fragen, Besprechung von möglicherweise entstandenen Sorgen/Bedenken
Das Reflexionsblatt vom Vortag
Im Kreis aufgestellte Stühle für jede*n Teilnehmer*in und die*den Trainer*in
Zu Beginn fragen die Trainer*innen die Teilnehmer*innen, zu welchen Reflexionen über den Vortag sie gekommen sind, ob sie eventuell Fragen haben und ob im Zusammenhang mit den Workshop Sorgen oder Bedenken aufgekommen sind. Die Trainer*innen sollten sich alle Reflexionsblätter durchgelesen und vor Beginn der ersten Aktivität am Morgen entschieden haben, welche Fragen und Beobachtungen behandelt werden sollen. Es ist wichtig, auf sie einzugehen, indem man sie in der gemeinsamen Diskussion anspricht. Allerdings sollten die Trainer*innen nicht die*den Urheber*in des Kommentars benennen. Wenn sich aber ein*e Teilnehmer*in darüber freut, dass sie*er den Kommentar gemacht hat und dazu steht, ist es wichtig, sie*ihn ausführen zu lassen, was sie*ihn veranlasst hat, ihn zu schreiben.
Teilnehmer*innen schlagen häufig eine Änderung des Workshop-Programms und der Struktur vor. Sofern möglich sollten die Vorschläge der Teilnehmer*innen beim Ablauf berücksichtigt werden. Vorschläge bei früheren Workshops waren beispielsweise:
Einige Vorschläge wurden in der Programmplanung bereits berücksichtigt – allerdings können die Trainer*innen den Teilnehmer*innen auch das Gefühl vermitteln, dass die Vorschläge auf sie zurückgehen. Je weiter die Woche fortschreitet, umso mehr sollen sich die Teilnehmer*innen fühlen, als seien sie Mitveranstalter*innen des Workshops. Die täglichen Reflexionssitzungen tragen ihren Teil dazu bei.
Teilnehmer*innen haben unterschiedliche Toleranzschwellen für Reflexionssitzungen. Einige Teilnehmer*innen würden gern den ganzen Tag über ihre Gedanken und Antworten reden. Andere wiederum sind sehr erpicht darauf, möglichst rasch mit der nächsten Aktivität zu beginnen. Daher ist es wichtig, diese Reflexionssitzungen mit Bedacht zu moderieren. Es muss genug Raum geben, damit jede*r die Möglichkeit hat, sich einzubringen, so dass alle zentralen Fragen und Sorgen/Bedenken identifiziert und besprochen werden können. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig sicherzustellen, dass diese Sitzungen nicht zu lange dauern und eine Situation vermieden wird, in der eine kleine Gruppe gesprächsfreudigerer Teilnehmer*innen zu viel Raum einnimmt. Denken Sie auch daran, genügend Zeit für Organisatorisches einzuräumen. Bei einem Training von einer Woche fällt immer viel Organisatorisches an, das besprochen werden muss.
Ziel:
Rasche Unterstreichung der jedem Menschen innewohnenden Diversität
Identische Sets bestehend aus sechs Legosteinen, aus denen sich eine Ente bauen lässt – ein Set pro Teilnehmer*in (wir benutzten das LEGO EDUCATION Paket, Artikel-Nr. 2000416), eine Stoppuhr oder ein Handy zum Stoppen der Zeit
Ein Tisch, um den kreisförmig ein Stuhl pro Teilnehmer*in aufgestellt ist.
Die*der Trainer*in bittet die Teilnehmer*innen, das Lego-Set mit sechs Steinen zu öffnen und vor sich auf dem Tisch auszubreiten, ohne aber mit den Steinen bereits zu spielen. Die*der Trainer*in teilt den Teilnehmer*innen mit, dass sie*er sie gleich bitten wird, eine bestimmte Figur aus den sechs Lego-Steinen zu bauen und sie für die Erledigung der Aufgabe 45 Sekunden Zeit bekommen. Dann gibt die*der Trainer*in das Kommando: „Bauen Sie eine Ente!“ Nach 45 Sekunden beendet sie*er die Übung und bittet die Teilnehmer*innen, ihre Figuren auf dem Tisch zu präsentieren und die Ergebnisse nebeneinander aufzustellen. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, ihre Beobachtungen zu notieren. Normalerweise ist festzustellen, dass keine Figur mit einer zweiten identisch ist.
In der Reflexion werden die Teilnehmer*innen gebeten sich darüber Gedanken zu machen, was uns dies über Menschen und darüber sagt, wie sie sich ausdrücken.
Ermöglichen Sie eine freie, lockere Unterhaltung der Teilnehmer*innen über die möglichen Gründe für die unterschiedlichen Ergebnisse. Wir haben die Übung immer wieder mit Gruppen von bis zu 50 Teilnehmer*innen durchgeführt und kein einziges Mal zwei identische Enten gesehen. Die Teilnehmer*innen sind meist erstaunt über das Ergebnis, es braucht aber etwas Zeit, bis man sich auf die Dimension dahinter eingelassen hat.
»Von allen Übungen, die wir bei dieser Schulung gemacht haben, werde ich das Bauen der Lego-Ente nie vergessen. Das hat nicht nur Spaß gemacht, es ist auch eine erstaunlich einfache Übung, die dazu noch sehr kreativ ist und die Schlüsselelemente kultureller Diversität bestens vermittelt. Obwohl die Lego-Bausteine nämlich bei allen Teilnehmer*innen gleich sind (6 identische Elemente) und alle das gleiche vorgegebene Ziel haben (innerhalb von 45 Sekunden eine Ente zu bauen), waren die Ergebnisse jedes Mal bei allen unterschiedlich. Unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten!«
Ziel:
Annäherung an die Komplexität bei der Vielzahl der Dimensionen von Diversität in kleinen Gruppen, ausgehend von persönlichen Erfahrungen.
Großes Blatt Papier, Stifte, Wörter der Diversitäts-Mindmap, in Teile geschnitten
Tische mit jeweils vier Stühlen, für jede*n Teilnehmer*in ein Stuhl
Teilen Sie die Teilnehmer*innen in Vierergruppen auf. Da wir mit Länderpaaren gearbeitet hatten, arbeitet bei dieser Aktivität ein Paar mit einem anderen zusammen, wenn möglich, beide Paare aus dem gleichen Land. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Sprache der Diversität komplex ist, und damit die Paare gemeinsam Schlüsselkonzepte in ihre jeweiligen Sprachen übersetzen können. Die Teilnehmer*innen wurden gebeten, eine Diversitäts-Mindmap zu erstellen und dabei zu versuchen, die vielen unterschiedlichen Aspekte von Diversität auf einem großen Blatt Papier zu bestimmen und anzuordnen.
Nach 25 Minuten verteilt die*der Moderator*in weitere Begriffe oder Sätze. Jeder Tisch erhält die gleiche Auswahl an Ausdrücken oder Sätzen. Die Teilnehmer*innen sollen bewerten, ob diese zusätzlichen Sätze und Ausdrücke zu ihrer Mindmap passen und, falls dem so ist, an welcher Stelle. Danach kleben oder schreiben sie die für sie passenden Wörter in ihre Mindmap. Sie werden über die Herkunft dieser Sätze nicht informiert.
Die folgenden Ausdrücke/Sätze verteilen wir an jedem Tisch:
Nach einer Pause wird die Aktivität fortgesetzt.
Die Teilnehmer*innen kehren nach einer kurzen Pause an die gleichen Tische und Mindmaps zurück. Sie erhalten einen weiteren Satz an Ausdrücken und Sätzen sowie wieder 20 Minuten Zeit, diese mit aufzunehmen oder aber zu verwerfen. In dieser zweiten Runde haben wir folgende Ausdrücke/Sätze verwendet:
Dann werden die von den Gruppen zusammengestellten Poster im Raum aufgehängt, und jede Gruppe erklärt den anderen kurz ihre Mindmap.
Auf die Präsentation der individuellen Mindmaps der Teilnehmer*innen folgt die Erklärung, woher die vorgegebenen Begriffe/Worte stammten, um sie entweder in der Mindmap aufzunehmen oder aber zu verwerfen.
Die*der Trainer*in stellt die Diversitäts-Mindmap aus der Literaturrecherche vor. Sie*er erklärt den Teilnehmer*innen, dass dies nur als Überblick über die Komplexität der Fragen zu diesem großen Themenbereich dienen soll, damit sie sich selbst in diesem Rahmen positionieren können.
Für das Wachwerden aller – vor allem, weil mit dem Einprägen der Namen das Arbeitsgedächtnis der Teilnehmer*innen getestet wird. Darüber hinaus hilft die Kombination von Vorstellungen, das Einprägen von Namen, Körperkontakt und Konzentration dabei, dass alle im Raum als präsent wahrgenommen werden und das Gefühl einer Lerngemeinschaft entsteht.
Keines
Freier, offener Raum mit genügend Platz, damit sich alle Teilnehmer*innen frei bewegen können.
Alle Teilnehmer*innen gehen frei durch den Raum. Jede*r Teilnehmer*in sollte auf eine*n anderen zugehen und ihr*ihm die Hand schütteln. Wenn sich zwei die Hand geben, sollte jede Person ihren Namen sagen und den Namen der*s Anderen zur Kenntnis nehmen. Dann nehmen sie den Namen des Gegenübers an und gehen weiter so lange durch den Raum, bis sie eine*n andere*n Teilnehmer*in treffen. Sodann geben sie sich wieder die Hand und sagen den Namen, den die*der vorherige Teilnehmer*in ihnen gesagt hat und hören sich nun den Namen an, den sie gesagt bekommen. Dann nehmen sie den neuen Namen des Gegenübers an, der ihnen gesagt wurde, und gehen wieder weiter durch den Raum, bis sie eine*n andere*n Teilnehmer*in treffen.
Wenn ein*e Teilnehmer*in jemandem die Hand schüttelt, die*der ihren*seinen TATSÄCHLICHEN Namen sagt, muss er*sie das Spiel verlassen und sich auf die Seite stellen. Das Ziel der Gruppe besteht darin, dass sich irgendwann alle Teilnehmer*innen auf die Seite stellen müssen, weil sie logischerweise nach der Angabe ihres Namens im Spiel diesen früher oder später wieder „zurückerhalten“ sollten. Wenn sich jede*r dementsprechend verhält, wird sich diese Situation nach einer Weile automatisch einstellen.
Häufig geht aber etwas im Ablauf schief, und der Prozess endet, ohne dass es zur beabsichtigten Auflösung gekommen wäre. Dann beginnt die gesamte Gruppe von vorn. Falls sich mehr als eine Person mit demselben Namen im Raum befindet, spielt dies keine Rolle. Dies erhöht lediglich die Wahrscheinlichkeit, bereits zu einem früheren Zeitpunkt auf den eigenen Namen zu stoßen. Wenn sich zwei Personen begegnen, die den gleichen Namen haben, es aber tatsächlich nur eine einzige Person mit diesem Namen im Raum gibt, ist das Spiel beendet; und alle beginnen von vorn. Ansonsten ist es offensichtlich, dass das Spiel beendet werden muss, weil eine Gruppe übrig bleibt, die sich untereinander weiter gegenseitig vorstellt, ohne je den eigenen Namen wiederzutreffen. Dann beginnt das Spiel wieder von vorn.
Versuchen Sie sich an dem Spiel drei bis vier Mal, bevor Sie mit der nächsten Übung weitermachen.
Lassen Sie die Teilnehmer*innen in der Reflexionsphase darüber nachdenken, warum die Aktivität zum Ende kommt. Einer der Gründe besteht darin, dass hier das Arbeitsgedächtnis getestet wird, und zwar das Kurzzeitgedächtnis, in dem Informationen kurzzeitig gespeichert werden, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Das Arbeitsgedächtnis stellt eine der exekutiven Gehirnfunktionen dar, die ein erfolgreiches Lernen unterstreichen.
»Nach ein paar Mal Händeschütteln hatte ich schon den Überblick verloren!!«
Die Teilnehmer*innen anzuregen, sich über die unterschiedlichen Aspekte von Diversität in ihrer beruflichen (Kooperations-) Praxis Gedanken zu machen, und darüber nachzudenken, auf welche Art sie diese bereits in ihre beruflichen Tätigkeit integriert haben.
Filzstifte in zwei Farben (hier: blau und rosa)
Die Diversitäts-Mindmaps aus der Übung vor dem Mittagessen auf den Tischen, Stühle für die Plenardiskussion
Die Teilnehmer*innen werden in unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Ein Zweierpaar an jedem Tisch soll am gleichen Tisch wie zuvor sitzen bleiben, ein neues Paar setzt sich dazu. Sie markieren nun mit unterschiedlichen Filzstiften die Aussagen, die ihnen für ihre berufliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am wichtigsten erscheinen. Wenn Sie mit Künstler-/Lehrer-Paaren arbeiten, bietet sich an, den Lehrern eine Farbe und den Künstlern die andere Farbe zuzuweisen, um zu sehen, ob sich ein durchgehender Unterschied zwischen Künstler*innen und Lehrer*innen erkennen lässt. Sie sollten sich außerdem darüber austauschen, wie sie diese Aspekte der Diversität schon jetzt in ihrer Berufspraxis berücksichtigen.
Anschließend sollte eine kurze Reflexion in der Gesamtgruppe stattfinden, in der erkundet werden soll, ob es Unterschiede zwischen Lehrer*innen und Künstler*innen im Hinblick auf die Aspekte von Diversität gibt, die z.B. in Schulklassen behandelt werden sollen.
Dann sollten sie in ihren kleineren Tischgruppen einen (oder mehrere) Diversitätsaspekte auswählen, den/die sie für wichtig halten, um sich eine Performance, Präsentation oder ein Spiel auszudenken, die/das der Gesamtgruppe gezeigt werden soll. Ziel dieser Performance/Präsentation/des Spiels sollte sein, dass die anderen den Aspekt erraten können, den die Kleingruppe aus ihrer Diversitäts-Mindmap ausgewählt hat. Dann sind die nächsten an der Reihe. Jeder Tisch soll seine Idee den anderen Tischen vorstellen, damit auch sie die ausgewählten Aspekte erraten können.
Bei der Reflexion am Ende dieser Aktivität sollten alle drei Aktivitäten im Rahmen der Übung „Das Erkunden der zahlreichen Dimensionen von Diversität“ sowie deren jeweilige Präsentation betrachtet werden. Bei den Aktivitäten geht es darum, die Teilnehmer*innen mit vielen unterschiedlichen und nebeneinander existierenden Verständnissen von Diversität vertraut zu machen. Damit können sie sich auf die Aspekte von Diversität konzentrieren, die für ihre berufliche Praxis die größte Relevanz haben. Außerdem erhalten sie beim Austausch mit anderen, die im Bereich Diversität tätig sind, mehr Klarheit darüber, wie ihre praktische Arbeit im Vergleich mit Kolleg*innen aufgestellt ist. Ein Problem in diesem Bereich bereitet der Umstand, dass die Akteure Partnerschaften bilden, um das Thema ‚Diversität im Klassenzimmer‘ zu behandeln, die einzelnen ‚Partner‘ aber über recht unterschiedliche Zielsetzungen und Konzepte verfügen.
Auch bei der Reflexion ist es wichtig, die permanenten Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Sprache der Diversität zu thematisieren. Dies ist eine komplexe, manchmal schwer verständliche Angelegenheit, was aber nichts an der Notwendigkeit ändert, sie zu verstehen und damit zu arbeiten.
Ziel:
Herausfinden, wie wir uns selbst und andere einordnen und verstehen. Was macht eine hilfreiche Einordnung aus? Was ist eine kontraproduktive Einordnung?
Flipchart-Blätter (eines für jede*n Teilnehmer*in), Filzstifte, Post-it-Streifen in verschiedenen Farben
Die Teilnehmer*innen arbeiten für sich allein mit ihrem Flipchart-Blatt. Manche möchten an Tischen arbeiten, andere lieber auf dem Boden. Der Raum sollte so gestaltet sein, dass beide Optionen genutzt werden können. Einige Teilnehmer*innen äußern eventuell auch den Wunsch, den großen Raum zu verlassen, um ihr Blatt zu bearbeiten. Auch dies sollte möglich sein.
Die Teilnehmer*innen schreiben auf den Flipchart-Bogen: „Ich bin …“
Dann notieren sie 20 Aussagen über sich selbst, von der sie jede mit den Worten „Ich bin …“ beginnen. Die 20 Aussagen sollten ihre 20 wichtigsten Charaktereigenschaften beschreiben. Bei der Vorstellung dieser Aktivität sollte den Teilnehmer*innen deutlich gemacht werden, dass die anderen sehen können, was sie geschrieben haben, auch wenn wir nicht beabsichtigen, dass sich wirklich alle Teilnehmer*innen einzeln vorstellen. Es wäre wünschenswert, dass in diesem Stadium der Schulung bereits genügend Vertrauen zwischen den Teilnehmer*innen aufgebaut werden konnte und sie bereit sind, ehrliche Aussagen zu machen, und damit letztlich auch verwundbar sind. Die Teilnehmer*innen sollten 20 – 30 Minuten auf die Bearbeitung dieses Aufgabenteils verwenden.
Die Teilnehmer*innen werden im Anschluss gebeten, ihre Aussagen in vier unterschiedliche Kategorien zu unterteilen. Diese Kategorien lauten:
Um die unterschiedlichen Aussagen zu unterscheiden, sollte jede Kategorie mit einer anderen Farbe markiert werden. Dazu können entweder die Post-it-Streifen in unterschiedlichen Farben oder vier andersfarbige Filzstifte verwendet werden. Die*der Moderator*in sollte für alle sichtbar auf einem großen Blatt notieren, welche Farbe für welche Kategorie verwendet werden soll. Beispielsweise so:
Es ist wichtig darauf zu achten, dass alle für ihre Kategorisierung die gleichen Farben verwenden.
Dann sollten Zweiergruppen gegenseitig ihre Flipchart-Blätter ansehen und die Unterschiede und Ähnlichkeiten betrachten.
Im Anschluss sollte eine Reflexion in der Gesamtgruppe stattfinden. Zu den zu betrachtenden Fragen gehören:
Für manche Teilnehmer*innen kann diese Aktivität mit Schwierigkeiten verbunden sein. Sie finden sie sehr entblößend und möchten sich nicht auf diese Art verwundbar fühlen. Es ist jedoch wichtig, diese Übung aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen zu sehen. Die meisten Menschen haben das Gefühl, 20 solcher Aussagen seien eine sehr einschränkende Beschreibung oder Definition der eigenen Identität; dabei wissen wir häufig weit weniger über die Kinder und Jugendlichen, mit denen wir arbeiten. Wir glauben recht schnell, wir würden sie auf der Grundlage sehr weniger Informationen gut kennen. Wir sind schnell dabei, sie pauschal zu kategorisieren, was ein Hemmnis darstellt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Kinder und Jugendliche in solch kategorisierte Rollen hineinwachsen und sie adaptieren, was letztlich mit einer Einschränkung einhergeht.
Achten Sie darauf, dass die Blätter mit den Aussagen aufgehoben werden, da Sie sie für eine andere Übung am nächsten Tag noch brauchen werden.
»Als ich diese Übung zum ersten Mal machte, löste sie einen Prozess in mir aus. Die Aufgabe, sich selbst in 20 Aussagen zu beschreiben, scheint relativ einfach zu sein. Aber nach den ersten 10 recht klaren Aussagen hatte ich das Bedürfnis mich zu fragen: Was möchte ich anderen Leuten gegenüber von mir preisgeben? Welche der weniger „netten“ Aspekte meiner Persönlichkeit werde ich offenlegen? Wie interpretieren die anderen diese Aufstellung? Was sagen mir andere über mich und die Eigenschaften, die zusätzlich noch über mich zu sagen wären? Auch nach der Schulung habe ich noch viel über diese Fragestellungen nachgedacht. Meiner Meinung nach muss man sich erst selbst kennen(lernen), bevor man andere kennen(lernen) kann. Diese Übung zeigte mir die Notwendigkeit auf, mir Gedanken darüber zu machen, wer ich selbst eigentlich bin.«
»Die Übung scheint einfach zu sein, ist aber eine echte Herausforderung. Seien Sie nicht überrascht, dass einige Teilnehmer*innen nach sieben bis neun Antworten nicht mehr weiterkommen. Das aber ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt dieser Übung! Versuchen Sie deshalb nicht, denen zu helfen, die eine Blockade haben - geben Sie ihnen einfach ein wenig mehr Zeit.«
Ziel:
Wer sind wir in Bezug zu denen, die in unserer Gesellschaft eine Machtposition einnehmen (Reflexion sozialer Identitäten)
Gedruckte Power Flower-Blätter (so viele, dass jede*r Teilnehmer*in ein Blatt erhält), Buntstifte zum Ausmalen der Blütenblätter
Die Teilnehmer*innen arbeiten für sich allein mit ihrem Blättern. Manche möchten an Tischen arbeiten, andere lieber auf dem Boden. Der Raum sollte so gestaltet sein, dass beide Optionen genutzt werden können. Einige Teilnehmer*innen äußern eventuell auch den Wunsch, den großen Raum zu verlassen, um ihr Blatt zu bearbeiten. Auch dies sollte möglich sein.
Die*der Trainer*in teilt ein weiteres Blatt Papier aus, das mit der „Power Flower“. Sie*er erklärt, dass es bei dieser Übung um die Reflexion verschiedener Aspekte sozialer Identität geht (zum Beispiel der Macht und Privilegien der einzelnen Teilnehmer*innen aus Sicht der Gesellschaft). Die*der Trainer*in sollte erklären, dass die Blätter nicht mit den anderen geteilt werden.
Das Blatt zeigt den Mittelpunkt einer Blume in der Art eines Gänseblümchens mit 12 Blütenblättern, von denen jedes eine Facette oder Kategorie unserer sozialen Identität darstellt. Der Mittelpunkt ist umgeben von Zweierpaaren an Blütenblättern, von denen sich eines außen und eines innen befindet. Die äußeren Blütenblätter stehen für die dominanteren oder mächtigeren Identitäten in der Gesellschaft, die inneren Blütenblätter stellen die weniger mächtigen Aspekte unserer Identitäten dar. Die Übung zielt darauf ab herauszufinden, wie viel Macht wir aus den unterschiedlichen Aspekten unserer Identität ableiten.
Die Teilnehmer*innen sollten sich jede Kategorie – beispielsweise die des Geschlechts – betrachten. Wenn es sich um einen Mann handelt, sollten sich die Teilnehmer*innen überlegen, ob Männer mehr Macht in der Gesellschaft haben und, falls zutreffend, sollten sie „Mann“ in das äußere Blütenblatt schreiben. Wenn sie sich ihre soziale Schicht betrachten und der Meinung sind, sie gehörten der Arbeiterschicht an, sollten sie sich Gedanken machen, ob sie damit über eher mehr oder eher weniger Macht innerhalb der Gesellschaft verfügen. Wenn sie sich für „weniger Macht“ entscheiden, sollte dies auf dem inneren Blütenblatt notiert werden. Dann sollte jedem Blütenblatt, das sie beschriftet haben, eine Farbe zugeordnet werden. Je mehr äußere Blütenblätter sie farblich markiert haben, über umso mehr soziale Macht verfügen diese Personen.
Die*der Trainer*in geht die verschiedenen Aspekte von Identität mit den Teilnehmer*innen durch und stellt sicher, dass alle Wörter verstanden wurden. Die Teilnehmer*innen können außerdem Aspekte der sozialen Identität in den freigelassenen Bereichen der Blüte hinzufügen.
In der Reflexion sollten die Teilnehmer*innen überlegen, was für ein Gefühl es war, diese Übung durchzuführen, und welche Schlussfolgerung sie für sich daraus im Hinblick auf ihre eigene (fehlende) Macht ziehen.
Es ist für die Teilnehmer*innen wichtig, die Frage von Macht in Schulklassen zu diskutieren. Kinder und Jugendliche sind sich der Macht und ihrer eigenen Machtlosigkeit sehr bewusst. Teil des Prozesses, an Diversität zu arbeiten, ist es, ihnen ein Empowerment, eine Ertüchtigung zu ermöglichen, was wiederum erfordert, dass sie über ihre Identitäten nachdenken und beginnen, sich als Teil der Macht zu empfinden, die sie in der Gesellschaft haben. Die Teilnehmer*innen sollten sich darüber Gedanken machen, wie sich ein Wechsel in den Machtverhältnissen im Klassenzimmer bewerkstelligen lässt.
»Ein*e Teilnehmer*in fragte mich: „Wie nah oder fern sind Sie denen, die über Macht in der Gesellschaft verfügen?“ Das war eine erschreckend aufschlussreiche Frage!«
Bei der Arbeit in Länderpaaren sollten die Teilnehmer*innen über das reflektieren, was sie an dem Tag gelernt haben. Vor allem sollten sie die Aktivität so gestalten, dass sie sie in Anlehnung an die hier vermittelten Inhalte bei der Arbeit in ihren Heimatländern einsetzen können. Dabei sollte ihnen das Ziel der Übung klar sein – die Fähigkeiten der Schüler*innen, die entwickelt werden könnten, das erworbene Wissen und der angewandte pädagogische Ansatz. Sie werden gebeten, ihre Ideen auf einem Blatt Papier zu notieren. Diese Blätter werden eingesammelt und die Teilnehmer*innen darüber informiert, dass sie ihnen am letzten Tag des Workshops zurückgegeben werden.
Die Teilnehmer*innen erhalten jeden Abend ein Blatt für ihren Reflexionsbericht, der in drei Rubriken eingeteilt ist, nämlich: „Mir hat gefallen, dass …“; „Mir fiel auf, dass …“; „Ich möchte vorschlagen, dass …“ Sie werden gebeten, jeden Abschnitt zügig auszufüllen. Die Blätter werden vor dem Abendessen eingesammelt.
Ein informelles Treffen, bei dem Teilnehmer*innen die Möglichkeit haben, sich gegenseitig ihre Arbeit zu zeigen.
Ziel:
Die Mitglieder der Gruppe dabei unterstützen, sich durch Blickkontakt, Rhythmus und Fokussierung aufeinander einzustimmen.
Keines
Der Raum sollte frei und groß genug sein, damit sich alle Teilnehmer*innen entspannt in einem Kreis aufstellen können.
Die*der Trainer*in bittet alle, sich im Kreis aufzustellen. Die*der Trainer*in wendet sich an die neben ihr*ihm stehende Person, klatscht in die Hände und bittet sie, im genau gleichen Moment ebenfalls in die Hände zu klatschen. Diese Person wendet sich ihrerseits an die Person neben ihr*ihm und gibt das Händeklatschen weiter. Jedes Mal, wenn ein Klatschen weitergegeben wird, sollen beide Teilnehmer*innen genau im selben Moment klatschen.
Das Klatschen wandert so einmal durch den Kreis. Die*der Trainer*in kann ein zusätzliches Klatschen vorschlagen, sodass beim Durchlaufen der Runde mehr als einmal geklatscht wird. Beim in die Hände klatschen kann auch die Laufrichtung im Kreis geändert werden. Wenn das Klatschen so durch den Kreis läuft, können die Teilnehmer*innen Blickkontakt zu einer*einem anderen Teilnehmer*in auf der anderen Seite des Kreises aufnehmen. Ohne ein Wort zu sagen, wechseln die beiden Personen, die Blickkontakt hatten, ihre Position, indem sie den Kreis durchlaufen. Dies muss allerdings ohne Störung des Klatschens beim Lauf durch den Kreis geschehen.
Wenn das Klatschen stoppt oder verpasst wird, unterbricht die*der Trainer*in die Übung und fragt die Teilnehmer*innen, aus welchem Grund das passiert ist, bevor sie*er erneut mit der Übung beginnt.
Gehen Sie davon aus, dass Sie die Übung einige Male von vorn beginnen müssen. Achten Sie darauf, dass das Klatschen zügig durch den Kreis läuft. Wenn die Übung ins Stocken gerät, fragen Sie die Gruppe, wie man den Ablauf besser synchronisieren könnte (Blickkontakt, im Rhythmus bleiben, das Klatschen antizipieren).
Ziel:
Stärkung und Vertiefung des am Vortag Erlernten, Beantwortung von Fragen, Besprechung von möglicherweise entstandenen Sorgen/Bedenken
Das Reflexionsblatt vom Vortag
Im Kreis aufgestellte Stühle für jede*n Teilnehmer*in und die*den Trainer*in
Zu Beginn fragen die Trainer*innen die Teilnehmer*innen, zu welchen Reflexionen über den Vortag sie gekommen sind, ob sie eventuell Fragen haben und ob im Zusammenhang mit den Workshop Sorgen oder Bedenken aufgekommen sind. Die Trainer*innen sollten sich alle Reflexionsblätter durchgelesen und vor Beginn der ersten Aktivität am Morgen entschieden haben, welche Fragen und Beobachtungen behandelt werden sollen. Es ist wichtig, auf sie einzugehen, indem man sie in der gemeinsamen Diskussion anspricht. Allerdings sollten die Trainer*innen nicht die*den Urheber*in des Kommentars benennen. Wenn sich aber ein*e Teilnehmer*in darüber freut, dass sie*er den Kommentar gemacht hat und dazu steht, ist es wichtig, sie*ihn ausführen zu lassen, was sie*ihn veranlasst hat, ihn zu schreiben.
Teilnehmer*innen schlagen häufig eine Änderung des Workshop-Programms und der Struktur vor. Wann immer die Möglichkeit dazu besteht, sollten die Vorschläge der Teilnehmer*innen beim Ablauf berücksichtigt werden. Vorschläge bei früheren Workshops waren beispielsweise:
Einige Vorschläge wurden in der Programmplanung bereits berücksichtigt – allerdings können die Trainer*innen den Teilnehmer*innen auch das Gefühl vermitteln, dass die Vorschläge auf sie zurückgehen. Je weiter die Woche fortschreitet, umso mehr sollen sich die Teilnehmer*innen fühlen, als seien sie Mitveranstalter*innen des Workshops. Die täglichen Reflexionssitzungen tragen ihren Teil dazu bei.
Teilnehmer*innen haben unterschiedliche Toleranzschwellen für Reflexionssitzungen. Einige Teilnehmer*innen würden gern den ganzen Tag über ihre Gedanken und Antworten reden. Andere wiederum sind sehr erpicht darauf, möglichst rasch mit der nächsten Aktivität zu beginnen. Daher ist es wichtig, diese Reflexionssitzungen mit Bedacht zu moderieren. Es muss genug Raum geben, damit jede*r die Möglichkeit hat, sich einzubringen, so dass alle zentralen Fragen und Sorgen/Bedenken identifiziert und besprochen werden können. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig sicherzustellen, dass diese Sitzungen nicht zu lange dauern und eine Situation vermieden wird, in der eine kleine Gruppe gesprächsfreudigerer Teilnehmer*innen zu viel Raum einnimmt. Denken Sie auch daran, genügend Zeit für Organisatorisches einzuräumen. Bei einem Workshop von einer Woche fällt immer viel Organisatorisches an, das besprochen werden muss.
Die*der Trainer*in präsentiert und erklärt, was es mit dem Arbeitsblatt „Spinnendiagramm – interkulturelle Denkgewohnheiten“ auf sich hat. Sie*er geht die einzelnen Abschnitte zügig durch, um sicherzustellen, dass die einzelnen Begriffe verstanden werden.
Ziel:
Das Verstehen von Diversität und Interkulturalität sowie das Bewerten der eigenen mentalen Haltung
Ausgedruckte interkulturelle Spinnendiagramme. Kugelschreiber oder Bleistifte
Wenn die Teilnehmer*innen bei der vorausgegangenen Präsentation in Stuhlreihen gesessen haben, kann diese Aktivität im gleichen Setting durchgeführt werden.
Jede*r Teilnehmer*in erhält ein ausgedrucktes Spinnendiagramm. Die Teilnehmer*innen müssen sich selbst eine Punktzahl zwischen 0 und 5 für jede einzelne Denkgewohnheit geben. Dabei soll der Mittelpunkt des Spinnendiagramms für die Punktzahl 0, die äußerste Linie des Spinnendiagramms für die Punktzahl 5 stehen, wobei die 5 für eine große Stärke bei der angegebenen Gewohnheit, die 0 für eine ernsthafte Schwäche stehen. Teilnehmer*innen steht es jedoch frei, sich eine beliebige Punktzahl zwischen 0 und 5 zu geben. Dabei sind auch halbe Punktzahlen möglich. Sie markieren die Punktzahl, die sie sich selbst gegeben haben, mit einem Punkt auf einem der Radien. Dann verbinden sie die Punkte mit Linien und ermitteln so ihr eigenes „interkulturelles Profil“.
Ziel:
Diversität und Interkulturalität sowie die Bewertung der eigenen mentalen Haltung verstehen
Kreppband, buntes Klebe- oder Isolierband.
Vor Beginn der Aktivität – zum Beispiel morgens, bevor die erste Veranstaltung startet – kleben die Trainer*innen nachgebildete Spinnendiagramme mit Kreppband auf den Boden. Sie müssen dabei die äußere Grenze des Spinnendiagramms sowie die fünf Radien im Inneren markieren. Diese müssen mit den o.g. Punktzahlen versehen werden. Es sollten genügend Spinnendiagramme vorbereitet werden, damit jeweils ein Diagramm pro Gruppe aus drei bis vier Personen zur Verfügung steht.
Die Teilnehmer*innen werden in Gruppen mit drei bis vier Personen eingeteilt, und jeder Gruppe wird ein Spinnendiagramm am Boden zugewiesen. Jede*r Teilnehmer*in einer Gruppe bekommt eine Rolle Isolierband in einer anderen Farbe. Dann überträgt jede*r Teilnehmer*in ihr*sein Profil, das in der vorherigen Aktivität angelegt wurde, auf das Spinnendiagramm auf dem Boden, sodass in jedem Diagramm drei oder vier Profile abgebildet sind.
Nachdem jede*r Teilnehmer*in ihr*sein Profil auf dem Spinnendiagramm aufgebracht hat, muss jede*r aus den anderen in der Gruppe ihr*sein Spinnendiagramm vorstellen und sich dabei auf Belege/bestimmte Situationen aus ihrem*seinem Leben fokussieren, aus denen ersichtlich wird, dass die selbst vergebenen Punktzahlen stimmen. Dies wird wiederholt, bis jede*r einmal dran war. Die Trainer*innen halten die Teilnehmer*innen dazu an, sich die Spinnendiagramme der anderen zu betrachten, sich darüber locker zu unterhalten und Fragen dazu zu stellen. Dann beginnt sie*er mit einer allgemeinen Diskussionsrunde. Zu den zu von den Teilnehmer*innen zu betrachtenden Fragen gehören:
»Es kann wirklich recht interessant sein, sich über das eigene Spinnendiagramm ausführlich zu unterhalten. Daher sollten Trainer*innen die Teilnehmer*innen dazu ermuntern, sich die Arbeiten aller Gruppen anzusehen.«
Ziel:
Aufwärmen, Teambuilding, Fokussierung.
Ein Stuhl pro Teilnehmer*in
Die Stühle sollten beliebig im Raum verteilt sein. Zwischen allen Stühlen sollte ausreichend Platz verbleiben, und sie sollten in unterschiedliche Richtungen zeigen.
Ein*e Teilnehmer*in wird ausgewählt, das Spiel zu beginnen. Alle anderen sitzen auf einem Stuhl, ein Stuhl bleibt frei. Dieser Stuhl sollte aus der Perspektive der mit dem Spiel anfangenden Person auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stehen.
Die mit dem Spiel beginnende Person fängt an, indem sie sich auf den freien Stuhl zubewegt. Allerdings kann sich diese Person nur sehr langsam fortbewegen, weil sie nur einen Fuß vor den anderen setzen darf und beide Füße auf dem Boden bleiben müssen. Dies sollte aussehen wie ein langsames Schlurfen. Die anderen müssen sicherstellen, dass diese Person es nicht schafft, sich auf einen freien Stuhl zu setzen. Wenn sie sich also einem freien Stuhl nähert, sollte ein*e andere*r Teilnehmer*in ihren*seinen Stuhl verlassen und schnell den bisher freien Stuhl besetzen. Darüber wird ein neuer Stuhl frei und die*der „Schlurfer*in“ muss versuchen, den neu freigewordenen Stuhl zu erreichen. Allerdings sollte im weiteren Verlauf des Spiels ein*e andere*r Teilnehmer*in wiederum zu diesem Stuhl laufen und ihn besetzen. Diejenigen, die versuchen, die*den „Schlurfer*in“ daran zu hindern sich hinzusetzen, können nach dem Aufstehen nicht auf den Stuhl zurückkehren, auf dem sie gesessen haben. Außerdem ist es nicht erlaubt, dass sie den Zugang zum freien Stuhl blockieren, indem sie sich der*dem „Schlurfer*in“ in den Weg stellen oder sie*ihn einkreisen.
Im Allgemeinen dauert es in der ersten Runde nur ein paar Sekunden bis die*der „Schlurfer*ìn“ einen freien Stuhl erreicht. Eine andere Person wird jetzt als neue*r „Schlurfer*in“ ausgewählt. Der Rest der Gruppe hat zwei, drei Minuten Zeit, um sich eine koordinierte Strategie zu überlegen.
Dann geht das Spiel weiter. Sobald es ein*e „Schlurfer*in“ geschafft hat, sich auf einen Stuhl zu setzen, wird der Vorgang wiederholt.
Es werden einige Runden gespielt, wobei immer Zeit zur Planung der Strategie gegeben wird. Nach ein paar Runden sollte gemeinsam das Erlebte reflektiert werden.
Auf den ersten Blick glaubt man, dass die Person, die sich nur sehr langsam fortbewegen darf, sehr im Nachteil ist, da die anderen schnell von einem Stuhl zum anderen laufen dürfen. Tatsächlich ist es sehr schwer zu verhindern, dass die*der „Schlurfer*in“ es nicht doch auf einen freien Stuhl schafft. Dies bedarf der sorgfältigen Koordination.
Damit die Gesamtgruppe ihr Ziel erreicht, müssen sich die Teilnehmer*innen genau konzentrieren und als ein Team arbeiten. Normalerweise ist die Gesamtgruppe ziemlich perplex, wenn sie sieht, wie leicht es die*der „Schlurfer*in“ auf einen Stuhl schafft und wie häufig die Strategie geändert werden muss.
In der Reflexion sollte das Hauptaugenmerk auf Teamarbeit, Fokussierung und Konzentration liegen. Die Konzentration nimmt im Verlauf des Spiels tendenziell zu. Es kann sich lohnen, das Spiel zu unterbrechen und alle darauf hinzuweisen, wie sehr sie sich konzentrieren und einander beobachten müssen, um dabei folgende Aspekte zu diskutieren: a) warum dies ein hocheffizientes Lernumfeld darstellt; b) wie gut es sich anfühlt, auf diese Art und Weise dabei zu sein; und c) warum dies der Grad an Fokussierung und Konzentration ist, die sie im Unterricht anstreben sollten.
Erkunden, wie sich Denkgewohnheiten in Aktivitäten für Kinder und Jugendliche umsetzen lassen.
So viele Materialien, wie möglich: Kugelschreiber, Bleistifte, Farben, Buntstifte, Papier in unterschiedlichen Farben, Pfeifenreiniger, farbiges Isolierband, Scheren, Klebstoff, Klebeband, Post-its, einfache Musikinstrumente, etc.
Tische und Stühle auf die Seite gestellt, um eine freie Fläche in der Raummitte zu schaffen. Teilnehmer*innen dürfen aber auch Tische und Stühle benutzen.
Die Teilnehmer*innen werden in vier Gruppen aufgeteilt. Sie werden gebeten, eine oder mehrere Denkgewohnheiten auszuwählen, um daraus eine Aktivität auszuarbeiten, mit der diese Denkgewohnheit(en) bei einer Gruppe von Kindern oder Jugendlichen gestärkt, entwickelt oder illustriert werden könnte(n). Sie haben 45 Minuten Zeit, um ihre Aktivität auszuarbeiten und vorzubereiten und der Gesamtgruppe vorzustellen.
Bevor die Teilnehmer*innen an die Ausarbeitung der Aktivität gehen, sollte ihnen mitgeteilt werden, dass sie die Aktivität mit der Gesamtgruppe teilen und damit die übrigen Teilnehmer*innen in die Durchführung der Übung teilweise oder insgesamt mit einbeziehen können. Jede Gruppe hat 15 Minuten Zeit, die ausgearbeitete Aktivität mit den anderen zu teilen bzw. zu erläutern.
»Es war toll zu sehen, mit welch großer Kreativität und Sorgfalt die Gruppen eigene Übungen entwickelten. Sie regten andere Teilnehmer*innen dazu an, diese Übung auch in anderen Kontexten einzusetzen.«
Möglichkeiten erkunden, die eigene Diversität darzustellen
So viele Materialien, wie möglich: Kugelschreiber, Bleistifte, Farben, Buntstifte, Papier in unterschiedlichen Farben, Pfeifenreiniger, farbiges Isolierband, Scheren, Klebstoff, Klebeband, Post-its, einfache Musikinstrumente, die großen Papierbögen mit den 20 Aussagen der Teilnehmer*innen (vom Vortag), etc.
Teilnehmer*innen sollten über einen Bereich verfügen, in dem sie ungestört arbeiten können. Manche möchten den Raum zur Vorbereitung auch verlassen.
Die Teilnehmer*innen haben Zeit, eigenständig ein Selbstportrait auszuarbeiten, das die 20 Aussagen über sich selbst widerspiegelt, die sie am Vortag ausgearbeitet haben. Die Teilnehmer*innen können unterschiedliche Medien auswählen und alle verfügbaren Materialien verwenden. Die Arbeiten können sehr abstrakt, aber auch sehr realistisch gestaltet sein, sollten jedoch so viele der 20 Aussagen zum Ausdruck bringen wie möglich. Sie können sich eine kurze Performance von drei bis fünf Minuten, ein Musikstück oder ein kurzes Video ausdenken, das sie mit ihrem Smartphone aufnehmen. Sie haben insgesamt 30 Minuten Zeit, ihre Selbstportraits vorzubereiten.
Dann werden die Kunstwerke, Poster und Performance-Ideen vorgestellt. Die*der Trainer*in geht mit allen Teilnehmer*innen die ausgestellten Arbeiten und Performance-Vorschläge durch, und jede*r Teilnehmer*in hat die Möglichkeit, einige Worte zur eigenen Kreation zu sagen.
Bei dieser Aktivität ist keine Reflexion in der Gruppe vorgesehen – wenn es aber Fragen gibt, sollte genügend Zeit bleiben, damit sie gestellt und beantwortet werden können.
Bei der Arbeit in Länderpaaren sollten Teilnehmer*innen über das reflektieren, was sie an dem Tag gelernt haben. Vor allem sollten sie die Aktivität so gestalten, dass sie sie in Anlehnung an die hier vermittelten Inhalte bei der Arbeit in ihren Heimatländern einsetzen können. Dabei sollte ihnen das Ziel der Übung klar sein – die Fähigkeiten der Schüler*innen, die entwickelt werden könnten, das erworbene Wissen und der angewandte pädagogische Ansatz.
Die Teilnehmer*innen erhalten jeden Abend ein Blatt für ihren Reflexionsbericht, der in drei Rubriken eingeteilt ist, nämlich: „Mir hat gefallen, dass …“; „Mir fiel auf, dass …“; „Ich möchte vorschlagen, dass …“ Sie werden gebeten, jeden Abschnitt zügig auszufüllen. Die Blätter werden vor dem Abendessen eingesammelt.
Im Rahmen der einzelnen Schulungen besuchten die Teilnehmer*innen eine kulturelle Veranstaltung nach dem Abendessen. Dies war ein optionales Angebot, aber fast alle nahmen daran teil. Manchmal besuchten sie eine Show, einmal machten sie eine geführte Tour durch die Stadt, ein andermal war es ein Ausflug zu einem geschützten Welterbe der UNESCO.
Ziel:
Aufwärmübung, sich gegenseitig kennenlernen, Gemeinsamkeiten finden, Vorstellung philosophischer Fragestellungen
Stühle (einer weniger als die Anzahl der Personen in der Gruppe)
Stühle werden so aufgestellt, dass sie einen Kreis bilden
Alle sitzen im Kreis, in dessen Mitte eine Person steht und als erste*r Moderator*in fungiert. Diese Person macht eine Aussage, die mit den Worten beginnt: „Jede*r, die*der …“. Sie könnte beispielsweise sagen „Jede*r, die*der heute Morgen gefrühstückt hat“ oder „Jede*r, die*der ein Haustier hat“. Jede*r, auf die*den die Aussage zutrifft, muss aufstehen und sich einen neuen Stuhl suchen.
Die Person, die ohne Stuhl geblieben ist, geht in die Mitte des Kreises und stellt eine andere Frage, die mit „JEDE*R, DIE*DER …“ beginnt.
Teilnehmer*innen dürfen sich dabei weder auf den Stuhl setzen, der direkt neben ihnen steht, noch auf ihren bisherigen Stuhl zurückkehren.
Die Übung kann verändert werden, indem die Person in der Kreismitte eine der unten stehenden Aussagen erhält (oder eine andere, die ein*e Trainer*in für die Arbeit im beruflichen Kontext für relevant hält), um sie vorzulesen. Die*der Trainer*in kann die Übung auch „anhalten“, um eine Diskussion über die Aussage zu ermöglichen. Werden Aussagen zugeteilt, sollen diese auf ein Blatt Papier geschrieben werden, das zusammengeknüllt und in die Mitte des Kreises gelegt wird, wo sie die Teilnehmer*innen aufheben.
Folgende Aussagen, die mit „Jede*r, die*der …“ beginnen, könnten vorgeschlagen werden:
Ziel:
Stärkung und Vertiefung des am Vortag Erlernten, Beantwortung von Fragen, Besprechung von möglicherweise entstandenen Sorgen/Bedenken
Das Reflexionsblatt vom Vortag
Im Kreis aufgestellte Stühle für jede*n Teilnehmer*in und die*den Trainer*in
Zu Beginn fragen die Trainer*innen die Teilnehmer*innen, zu welchen Reflexionen über den Vortag sie gekommen sind, ob sie eventuell Fragen haben und ob im Zusammenhang mit den Workshop Sorgen oder Bedenken aufgekommen sind. Die Trainer*innen sollten sich alle Reflexionsblätter durchgelesen und vor Beginn der ersten Aktivität am Morgen entschieden haben, welche Fragen und Beobachtungen behandelt werden sollen. Es ist wichtig, auf sie einzugehen, indem man sie in der gemeinsamen Diskussion anspricht. Allerdings sollten die Trainer*innen nicht die*den Urheber*in des Kommentars benennen. Wenn sich aber ein*e Teilnehmer*in darüber freut, dass sie*er den Kommentar gemacht hat und dazu steht, ist es wichtig, sie*ihn ausführen zu lassen, was sie*ihn veranlasst hat, ihn zu schreiben.
Teilnehmer*innen schlagen häufig eine Änderung des Workshop-Programms und der Struktur vor. Wann immer die Möglichkeit dazu besteht, sollten die Vorschläge der Teilnehmer*innen beim Ablauf berücksichtigt werden. Vorschläge bei früheren Workshops waren beispielsweise:
Einige Vorschläge wurden in der Programmplanung bereits berücksichtigt – allerdings können die Trainer*innen den Teilnehmer*innen auch das Gefühl vermitteln, dass die Vorschläge auf sie zurückgehen. Je weiter die Woche fortschreitet, umso mehr sollen sich die Teilnehmer*innen fühlen, als seien sie Mitveranstalter*innen des Workshops. Die täglichen Reflexionssitzungen tragen ihren Teil dazu bei.
Teilnehmer*innen haben unterschiedliche Toleranzschwellen für Reflexionssitzungen. Einige Teilnehmer*innen würden gern den ganzen Tag über ihre Gedanken und Antworten reden. Andere wiederum sind sehr erpicht darauf, möglichst rasch mit der nächsten Aktivität zu beginnen. Daher ist es wichtig, diese Reflexionssitzungen mit Bedacht zu moderieren. Es muss genug Raum geben, damit jede*r die Möglichkeit hat, sich einzubringen, so dass alle zentralen Fragen und Sorgen/Bedenken identifiziert und besprochen werden können. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig sicherzustellen, dass diese Sitzungen nicht zu lange dauern und eine Situation vermieden wird, in der eine kleine Gruppe gesprächsfreudigerer Teilnehmer*innen zu viel Raum einnimmt. Denken Sie auch daran, genügend Zeit für Organisatorisches einzuräumen. Bei einem Workshop von einer Woche fällt immer viel Organisatorisches an, das besprochen werden muss.
Die Präsentation befasst sich mit den Möglichkeiten, wie internationale Austauschprogramme besonders effizient und effektiv dazu beitragen können, dass junge Menschen ein Verständnis für Europa, für Diversität und Interkulturalität entwickeln.
Eine Präsentation über diversitätsbasiertes Lernen und Kreativität, aus der eigenen Perspektive, mit Raum für Fragen, Reflexionen und kurzen Diskussionen seitens und zwischen den Teilnehmer*innen.
Ziel:
Sich Gedanken machen, wie kulturelle Einrichtungen ihre Werte vermitteln und Inklusion zum Ausdruck bringen.
Eine Aufstellung passender kultureller Einrichtungen (von den Trainer*innen vor Beginn der Schulung ausgewählt), Teilnehmer*innen sollten Papier und Stift haben, um ihre Gedanken zu notieren.
Die Raumgestaltung sollte es den Teilnehmer*innen möglich machen, den Anweisungen zuzuhören und sie zu verstehen.
Die Teilnehmer*innen erhalten für die folgende Aktivität ein kurzes Briefing. Sie machen eine Exkursion zu einer oder mehreren kulturellen Einrichtungen. Sie sollten in kleinen Gruppen arbeiten und sich dabei über ihre Beobachtungen beim Besuch der Einrichtung austauschen. Vor allem sollten sie sich Gedanken machen über:
Die Teilnehmer*innen werden darüber informiert, dass von jeder Gruppe nach Rückkehr aus der Einrichtung eine kurze Präsentation vorgestellt werden soll, in der diese Fragen beantwortet werden.
Die Teilnehmer*innen werden kurz zu der Einrichtung, die sie besuchen werden, gebrieft und erhalten genaue Informationen zum Hin- und Rückweg.
Um den Teilnehmer*innen mehr Zeit für den Besuch der Einrichtung zu geben, erhalten sie am Schulungsort an diesem Tag kein Mittagessen. Stattdessen erhält jede*r ein Lunch-Paket zum Mitnehmen.
Ziel:
Unterstützung der Teilnehmer*innen beim Verständnis von Kultureinrichtungen. Dabei soll versucht werden, die von den kulturellen Einrichtungen vermittelten übergeordneten Botschaften, zu bestimmen und zu überlegen, wie sie auf Menschen innerhalb der Gemeinschaft wirken könnten.
Eine Aufstellung passender kultureller Einrichtungen (von den Trainer*innen vor Beginn der Schulung ausgewählt), Teilnehmer*innen sollten Papier und Stift haben, um ihre Gedanken zu notieren.
Die Teilnehmer*innen besuchen eine Galerie, ein Museum oder ein Kulturzentrum. Sie werden in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe besucht eine andere Einrichtung. Vor Ort sollten sie herausfinden, wie diese kulturelle Institution Menschen innerhalb der Gemeinschaft anspricht bzw. mit ihnen in Kontakt tritt.
Unterschiedliche Mitglieder einer Gruppe könnten die Einrichtung aus Sicht eines anderen Mitglieds der Gemeinschaft, wie z.B. eines Kindes, Geflüchteten, eines*einer örtlichen Einwohners*Einwohnerin mit hoher Bildung, einer Mutter, eines*einer Touristen*Touristin, etc. betrachten.
Wie tritt die Kultureinrichtung mit ihnen in Verbindung, wie kommuniziert sie mit ihnen, in welche Stimmung versetzt sie sie? Was sagt uns dies über den Anspruch und die Relevanz der kulturellen Einrichtung?
Sie sollten sich über die Anfahrt zur Kultureinrichtung und deren Eingangsbereich, Kodizes, Protokolle und Verhaltensweisen Gedanken machen, die damit einhergehen oder erwartet werden, und wie diese kommuniziert werden. Sie sollten ein Augenmerk darauf legen, welche Materialien und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
Räumlichkeit:
Stühle für die Reflexion im Kreis aufgestellt.
Jede Gruppe stellt die Eindrücke ihres Besuchs vor und beantwortet die Fragen, die bei der Vorbereitung gestellt wurden.
Die Teilnehmer*innen erhalten jeden Abend ein Blatt für ihren Reflexionsbericht, der in drei Rubriken eingeteilt ist, nämlich: „Mir hat gefallen, dass …“; „Mir fiel auf, dass …“; „Ich möchte vorschlagen, dass …“ Sie werden gebeten, jeden Abschnitt zügig auszufüllen. Die Blätter werden vor dem Abendessen eingesammelt.
Die Teilnehmer*innen wurden gebeten, sich im Laufe der Woche darüber Gedanken zu machen, wie der letzte gemeinsame Abend gestaltet werden könnte. Einer der Vorschläge wird ausgewählt und realisiert.
Ziel:
Aufwärmen, körperliche, zwischenmenschliche und geistige Aktivität, sich wieder aufeinander einlassen.
Keines
Freier, offener Raum
Die Teilnehmer*innen gehen durcheinander und füllen den gesamten Raum. Beim Gehen durch den Raum sollten sie zwei Personen im Raum aussuchen. Die ausgewählten Personen sollten nicht wissen, dass sie ausgesucht wurden. Jede*r Teilnehmer*in sollte beim Umhergehen versuchen, ein Dreieck mit gleich langen Seiten aus sich und den zwei ausgewählten Personen zu formen. Da diese zwei Personen ihre eigene Auswahl getroffen haben und sich weiter durch den Raum bewegen, um möglichst ein eigenes Dreieck mit gleich langen Seiten zu bilden, werden sich alle ständig bewegen. Allmählich entwickelt sich ein Bild, die Teilnehmer*innen werden langsamer und bleiben schließlich stehen. Wenn alle stehen, sollten sie ihre Hände nach den beiden anderen Personen ausstrecken, um ein Dreieck zu bilden.
Regen Sie die Teilnehmer*innen dazu an, für sich festzustellen, ob ihnen die Übung eher leicht oder schwer gefallen ist, und welche Fähigkeiten für den Erfolg erforderlich waren.
Bei allen bisher durchgeführten Trainings wurde einer der Programmpartner gebeten, während der Woche Fotos zu machen. Am letzten gemeinsamen Abend suchen sie die Bilder aus, die den Verlauf der Woche darstellen und präsentieren diese mit Musik.
Bei der abschließenden Reflexion sehen sich die Teilnehmer*innen schweigend die Präsentation an. Im Anschluss bleibt noch Zeit für eine kurze Diskussion und Reflexion.
Ziel:
Ideen entwickeln, das Vertrauen vermitteln, dass es eine Vielzahl guter Ideen gibt und diese weiter ausgearbeitet und verbessert werden können, Feedback geben und annehmen und dazu anregen, sich mit eigenen Aktivitäten über dieses Training hinaus zu engagieren. Entwicklung erster Ideen für die transnationale Arbeit.
Große Flipchart-Papierbögen, Kugelschreiber, Bleistifte etc.. Außerdem die Blätter, auf denen die Teilnehmer*innen ihre Ideen während der Woche für Aktivitäten (bei der Arbeit in Zweiergruppen) entwickelt und notiert haben.
Tische mit Stühlen
Die*der Trainer*in teilt die Teilnehmer*innen in Zweiergruppen (aus unterschiedlichen Ländern) ein und erklärt die Übung.
Die Teilnehmer*innen erfahren, dass sie nun einige der Aktivitäten und Ideen, die sie im Laufe der Woche in Zweiergruppen konzipiert haben, weiter entwickeln und ausarbeiten werden, um interkulturelles Lernen zu einem Teil ihrer täglichen Tätigkeit in den Schulen machen zu können.
Bei der Arbeit in ihren Gruppen sollten sie die Aktivitäten rekapitulieren, die sie im Laufe der Woche entwickelt haben, eine davon auswählen und diese als gemeinsamen Vorschlag ausarbeiten. Dafür haben sie 20 Minuten Zeit.
Dann gehen zwei Paare zusammen, um neue Gruppen mit vier Personen zu bilden. Jede Gruppe greift eine neue Idee auf und entwickelt daraus eine neue Aktivität. Dafür stehen nochmals 20 Minuten zur Verfügung. Wenn sie eine Idee für eine Aktivität haben, sollten sie Folgendes berücksichtigen:
Diese Idee sollten sie auf dem ausgeteilten Flipchart-Bogen festhalten.
Alle ausgearbeiteten Ideen sollten jeweils von einer anderen Zweiergruppe vorgestellt werden. Die übrigen Teilnehmer*innen sollten Feedback geben und Fragen stellen sowie ihre eigenen Projektideen vorstellen, um ihrerseits von den anderen Teilnehmer*innen Feedback zu erhalten.
Ziel:
Die Teilnehmer*innen dazu zu bringen, sich über ihre ursprünglichen Hoffnungen und Erwartungen im Hinblick auf die Schulung Gedanken zu machen und zu überlegen, ob diese erfüllt wurden.
Die vier Flipchart-Blätter mit den Erwartungen der Teilnehmer*innen, die zu Beginn des Trainings beschrieben wurden, Aufkleber in zwei unterschiedlichen Farben (grün und gelb).
Die vier Flipchart-Blätter, an jeweils unterschiedlichen Stellen im Raum aufgehängt.
Die*der Trainer*in bittet die Teilnehmer*innen, durch den Raum zu gehen und die unterschiedlichen Post-it-Zettel gemäß ihrer Einschätzung mit Aufklebern zu versehen. Folgende Markierung soll dazu verwendet werden:
Die gesamte Gruppe betrachtet sich die einzelnen Flipcharts und diskutiert darüber, inwieweit die genannten Wünsche und Ziele während des Workshops erreicht wurden.
Ziel:
Die Teilnehmer*innen dazu anzuregen, sich über das Gelernte Gedanken zu machen.
Für jede*n Teilnehmer*in ein kleines, eingepacktes Geschenk. Die Teilnehmer*innen sollten schon vor Beginn des Trainings gebeten werden, jeweils ein kleines eingepacktes Geschenk mitzubringen. Diese Geschenke werden hier verteilt.
Freier Raum; die Geschenke werden in der Mitte auf den Boden gelegt, die Stühle im Kreis um die Geschenke aufgestellt.
Jede*r Teilnehmer*in tritt in den Kreis und wählt eines der eingepackten Geschenke aus.
Dann gehen sie an ihren Platz zurück und öffnen ihr Geschenk. Sie sollten erklären, warum dieses Geschenk die perfekte Wahl für sie ist und dabei den Satz verwenden: „Das ist das perfekte Geschenk für mich, weil …“
Sich auf nette Art von den anderen Teilnehmer*innen verabschieden
Keine
Offener Raum
Alle stellen sich im Kreis auf.
Dann wendet sich die*der Trainer*in an die Person rechts von ihr*ihm und sagt: „Ich freue mich, dass Du hier warst, weil …“ und gibt einen persönlichen und positiven Kommentar über die Beiträge ab, die diese Person während der Schulung eingebracht hat. Die Person, an die der Kommentar gerichtet war, sagt laut und deutlich: „Das finde ich auch!“. Dann richtet sich diese Person wiederum an die nächste Person zu ihrer Rechten und wiederholt den ersten Satz. Diese Aktivität geht weiter, bis alle Anwesenden einen positiven Kommentar bekommen und ihn bestätigt haben.
Dann bedankt sich die*der Trainer*in mit folgenden Worten bei allen für ihre Beiträge: „Und jetzt bitte ich alle um einen Applaus der Anerkennung und des Dankes für sich selbst“.
Die Teilnehmer*innen tun sich meist ein wenig schwer, ein positives Feedback anzunehmen. Achten Sie also darauf, dass jeder sagt, „Das finde ich auch!“
»Es war so gut wie wichtig, die Woche mit einer solchen Geste der Wertschätzung abzuschließen. Jede*r der hier Anwesenden war für die Gruppe sehr wichtig und wertvoll«.
Ziel:
In der Gruppe ein Gefühl starker Verbundenheit schaffen
Kreppband
Ein freier, offener Raum, zwei parallele Linien aus Kreppband im Abstand von 30 cm am Boden aufgeklebt.
Teilen Sie die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen auf, so dass sie sich am Ende der beiden Linien (der „Brücke“) jeweils hintereinander aufstellen. Die Gruppen stehen sich gegenüber. Sagen Sie den Teilnehmer*innen nun, dass ihre Aufgabe darin besteht, über die Brücke hinweg ihre Plätze zu tauschen, ohne von der Brücke zu fallen. Sie dürfen nicht außerhalb der Linien auftreten. Tritt jemand auf eine Stelle außerhalb der Linie, d.h. fällt sie*er von der Brücke, müssen sich alle neu aufstellen und von vorn beginnen. Sagen Sie den Teilnehmer*innen, dass sie fünf Minuten haben, die Aufgabe zu erfüllen. Das Team, das es als erstes schafft, die Brücke zu überqueren, hat gewonnen. Wenn die Teilnehmer*innen die Aufgabe nach fünf Minuten noch nicht erfüllt haben, bitten Sie sie, auf ihre Seite der Brücke zurückzukehren, um eine Strategie zu entwickeln. Nach ein paar Minuten bitten Sie die Teilnehmer*innen erneut, von vorn zu beginnen und lassen Sie sie weiter ein paar Minuten probieren.
Reflektieren Sie in der Gruppe die gemachte Erfahrung mit Fragen wie:
Ziel:
Erkunden und Erlernen kommunikativer Fähigkeiten und Strategien, das Erkunden von Zusammenarbeit, von alternativen Möglichkeiten, kreativ zu sein und eine Geschichte zu interpretieren und zu entdecken, zu erkunden, wie Menschen lernen.
Leere DIN4-Blätter, Postkarten oder Fotos aus Zeitschriften, Bleistifte, Klemmbretter für die Hälfte der Teilnehmer*innen
So viele Stühle wie Teilnehmer*innen (jeweils in Zweiergruppen, Rücken an Rücken aufgestellt).
Die Teilnehmer*innen bilden Zweiergruppen, die sich Rücken an Rücken auf ein Stuhlpaar setzen. Die*der Trainer*in gibt einer der Personen eines Paars eine Postkarte. Diese Person wird gebeten, die Karte dem rückseitig sitzenden Partner nicht zu zeigen, sondern sie einige Minuten zu betrachten. Die andere Person erhält ein Blatt Papier und einen Bleistift. Die*der Moderator*in erklärt den Teilnehmer*innen, dass jedes Paar zehn Minuten Zeit hat, das Postkartenmotiv neu zu „erschaffen“, und zwar nur anhand einer verbalen Beschreibung, die die*der eine Partner*in dem anderen gibt, ohne die Postkarte gemeinsam betrachtet zu haben.
Nach maximal 15 Minuten hält die*der Trainer*in die Übung an und bittet die*den Beschreibende*n und die*den Zeichner*in, die Bilder und die Zeichnungen, die ohne eigene Betrachtung daraus entstanden sind, zu übergeben. Die*der Moderator*in gibt der*dem Betrachter*in aus der vorangegangenen Runde ein leeres Blatt Papier und einen Bleistift und der*dem Zeichner*in aus der letzten Runde eines der Bilder, die gerade gezeichnet worden sind (keines der Originale). Die beiden sollen nun in diesen vertauschten Rollen wieder wie in der Vorrunde vorgehen (eine*r erzählt der*dem anderen, was sie*er auf dem Bild sieht, damit die*der andere sie entsprechend auf ihrem*seinem Blatt Papier wiedergibt). Für die Beschreibung und Zeichnung des neuen Bildes erhalten die Teilnehmer*innen erneut 10 bis maximal 15 Minuten Zeit.
In der Zwischenzeit legt die*der Trainer*in die Originalbilder auf einigen der Tische aus. Wenn Zeichner*in und Beschreibende*r fertig sind, dürfen sie sich die Zeichnungen gegenseitig zeigen. Dann suchen sie nach ihrem Originalbild und legen ihre Zeichnungen daneben. Somit können alle sehen, was jede*r Einzelne kreiert hat. Dann bittet die*der Trainer*in die Gruppe, sich im Kreis aufzustellen und das Erlernte zu reflektieren.
Reflektieren Sie in der Gruppe die gemachte Erfahrung mit Fragen wie:
Haben Sie Ihre Strategie im Laufe der Übung verändert oder nicht?
Erstellt von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) und der internationalen Stiftung Creativity, Culture and Education (CCE) in Zusammenarbeit mit zahlreichen europäischen Partnern. Finanziert durch die Stiftung Mercator und unterstützt durch die Europäische Union im Rahmen des Aktionsprogramms Erasmus+ Youth in Action.
Diese Arbeit gibt lediglich die Meinung der Autor*innen wieder. Die Europäische Kommission ist nicht für die Verwendung der Informationen verantwortlich, die diese Arbeit umfasst.
Freie Verwendung als Open Educational Resource (OER) gestattet und empfohlen.
Bitte wie folgt zitieren: "Europe in Perspective. Transnational Training on Diversity in Cultural Learning" by German Federation for Arts Education and Cultural Learning (BKJ) and Creativity, Culture and Education (CCE), Lizenz: CC BY-SA 4.0.
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